Literarische Mehrsprachigkeit
Definition des Netzwerks „Literarische Mehrsprachigkeit und ihre Didaktik“
I. Literarische Mehrsprachigkeit ist ein ästhetisches Verfahren, das Literatur vom historisch-kulturellen Konstrukt der Monolingualität und dem damit verbundenen der Nationalliteratur löst.
II. Sie greift dabei – wie Literatur überhaupt – den Grundgedanken der der Sprache immanenten Ästhetik auf und erweitert diese im Zuge einer (durch sprachliche Begegnungen) entstandenen Translingualität sowie Liminalität, wobei eine Vervielfachung der Sinn- und Deutungsmöglichkeiten entsteht.
III. Die Hauptherausforderung literarischer Mehrsprachigkeitsforschung besteht deshalb in der Entwicklung methodisch-theoretischer Zugriffe, die literarische Mehrsprachigkeit als literarästhetische Spracharbeit
- mit Fokus auf sprachlicher Materialität,
- im Spannungsfeld narrativ-stilistisch-rhetorischer Verfahren und soziohistorischer/ -kultureller Kontexte und
- auch aus einer hegemonie- und dominanzkritischen Perspektive zu erfassen erlaubt.